FUNK-INGLISCH für Beginners oder wie wir beinahe gegen den Steg gecrasht wären
Hier muss ich etwas ausholen für unsere NICHT-segelnden Leser.
Bevor man in einen Hafen einläuft, funkt man den Hafenmeister an und fragt ob ein Plätzchen frei ist. Im Normalfall wird dann nach den Bootsmaßen gefragt (nicht in Corralejo) und die gibt man dann durch, also Länge (length) und Breite (beam) und meistens bekommt man dann einen Platz zugewiesen (nicht in Corralejo) oder man wird aufgefordert am Empfangssteg festzumachen (nicht in Corralejo). Manchmal kommen auch Marinieros im Beiboot entgegen und zeigen den Platz, oder man bekommt den Platz (berth) genau erklärt. Die Stege (ponton) haben meist Buchstaben und die Plätze haben dann eine Zahl. Da gibt es eine Funksprache, prinzipiell in Englisch (nicht in Corralejo) oder in der Landesprache und bei einer schwierigen Verbindung wird auch gern mit Funkalphabet (für manche auch ein Geheimsprache, wie ihr später lesen werdet) gearbeitet: Alpha steht für A, Bravo für B, Charlie für C, usw.
Unser Bootsname „SHUENGA“ muss auch ab und zu buchstabiert werden: Sierra Hotel Uniform Echo November Golf Alpha. Bis dahin klar?
Als wir kurz vor Arrecife (offiziell Marina Lanzarote) sind, rufen wir also regelgemäß „Marina Lanzarote, Marina Lanzarote this is Shuenga, Shuenga…. und dann wird irgendwann geantwortet (nicht in Corralejo) und uns wird gesagt: Go to Kilo 25. Die, die jetzt aufgepasst haben, wissen jetzt also… ja richtig, wir sollen zum Steg K und dort zum Platz mit der Nummer 25 fahren. Keine Hexerei.
Den Funkverkehr hört jeder mit, der auf dem selben Kanal ist (auch in Corralejo)
Soviel vorab.
Wir sind in der Marina Lanzarote kurz vor unseren Platz und konzentrieren uns aufs „Einparken“ da kommt ein Funkspruch eines Bootes XXX.
XXX: „Marina Arrecife Marina Arrecife dis is XXX dis is XXX wi wonnt enter de haber.
Marina Lanzarote: „XXX this is Marina Lanzarote, what is the size of the boat“
XXX: „wie häf ä kättermaran, elewen point feif mieter…“
Marina Lanzarote: „OK, just go to Hotel 24“
XXX: „wie ahr nott plähning tu go tu ähni Hotel ohr ähni penschjen.“
Marina Lanzarote (etwas verwirrt): „ could you please repeat“
XXX (nachdrücklich): „wie ahr nott plähning tu go tu ähni Hotel ohr ähni penschjen!!!“
(Penschjen = Pension, kleines Gasthaus oder b&b) 😉
Marina Lanzarote (und man hört das unterdrückte Lachen) erklärt glucksend, dass „ in our language Hotel is used for ponton „H“.“
Der Witz mit dem Funkspruch „we are thinking“. (https://www.youtube.com/watch?v=ZxJtDqSfdKk&feature=share) ist nichts dagegen … finden wir – und krachen vor Lachen beinahe gegen unseren Kilo 25.
Kleine Sünden …
(Böse Lästerei und trotzdem eine herrlich schöne Geschichte, die wir gern mit euch teilen wollen!)
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annende Frage zum Schluss:
Was wäre gewesen, wenn XXX am Steg I, W oder O hätte anlegen sollen ???
„Ändere Kurs nach Backbord, benötigen ärztliche Hilfe, da Mann über Bord.“
Victor India Echo Lima Echo Golf Romeo Uniform Echo Sierra Sierra Echo
Maria & Stephan
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Richtig! Keiner schickt euch nach Indien, deine Frau soll nicht zu Oscar wechseln und Whiskey – um diese Uhrzeit?
Für die richtige Antwort gibt es eine Einladung an Bord! Liebe Grüsse!!!
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Hat dies auf Segelreise mit einer Faurby396 in wärmere Gefilde rebloggt.
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Nachdem wir uns von unserem Lachanfall erholt haben und diesen Crashkurs im Funken verdaut haben , hier nun die Frage: Nehmt ihr auch ne Prüfung ab?
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Natürlich! Ihr habt ja jetzt genug Zeit zum Lernen. Wir fangen dann von hinten an und aus Whiskey wird Wine – auf dem Weinboot??? Bis ganz bald!
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Habe eben euren ganzen Blog durchgelesen: tönt nach „will auch…“. Bezüglich Hafen: eine coole App würde hier (und in Las Palmas) so viel Erleichterung und Klarheit bringen…! Stay tuned, im Januar gibts was.
Gruss, Andy
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Aber was hilft dir die App ohne Internet an Bord?
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